Die Verlängerung der Linie 8 in Dresden nimmt Formen an

Die geplanten Streckenführungen der Linie 8

Die Straßenbahnen der Linie 8 sollen weiter fahren als bisher, um die wachsenden Mikroelektronikstandorte im Norden von Dresden besser anzubinden. Nach dem ich kürzlich über den Masterplan für den Standort berichtete, gibt es nun Details zum genauen Linienverlauf der Straßenbahn. Aktuell werden drei vielversprechende Streckenvarianten genauer untersucht.

Drei Optionen sind noch im Rennen

Die Planer der DVB und der Stadt Dresden haben zu Beginn eine Vielzahl an möglichen Routen in den Raum geworfen. Nach einer intensiveren Planungsphase sind jetzt noch drei mögliche Streckenverläufe übrig, die genauer unter die Lupe genommen werden.

Alle drei haben Varianten nutzen eine einheitliche Streckenführung. Diese beginnt ab der Kreuzung „An den Ellerwiesen / Rähnitzer Allee“ entlang der Wilschdorfer Landstraße bis zum Werk von Globalfoundries führt. Unterscheidungen gibt es lediglich im Verlauf zwischen den bestehenden Gleisen und der besagten Kreuzung:

  • Variante 1a – Vorerlenweg und Rähnitzer Allee Süd: Diese Variante zweigt kurz vor dem derzeitigen Endkreis in Hellerau ab, führt über den Vorerlenweg hin zur Rähnitzer Allee.
  • Variante 1b – Westlich der A4: In dieser Routenoption geht’s direkt nach der Autobahnüberquerung an eben dieser entlang über das Feld zur Rähnitzer Allee.
  • Variante 2b – Querung der Boltenhagener Straße: Diese Route zweigt auf Höhe der Straße „Am Wasserturm“ ab, quert die Boltenhagener Straße, überquert die A4 und schließt dann an die Rähnitzer Allee an.

Vor- und Nachteile: Was spricht wofür?

  • Variante 1a nutzt die bestehende Infrastruktur bestmöglich, verbindet sich direkt und erschließt sowohl Wohngebiete als auch das Gewerbegebiet. Diese Option würde die Möglichkeit für eine zusätzliche Haltestelle im Wohngebiet eröffnen und scheint derzeit die aussichtsreichste.
  • Variante 1b ist super für Berufspendler, da bestehende Gleise weitgehend genutzt, Wohngebiete umfahren und die Reisezeit optimiert wird. Doch die Nähe zur Autobahn erfordert aufwändigere Planungen und Freigaben, die das Vorhaben insgesamt teurer machen.
  • Variante 2b könnte den Verkehr entzerren. Diese zweigt noch vor der Haltestelle Brunnenweg ab, eröffnet Möglichkeiten für potentielle zweite Straßenbahnlinie (zusätzlich zur Linie 8) und erschließt die Gewerbegebiete entlang der Boltenhagener Straße. Allerdings braucht es hier eine zusätzliche Autobahnbrücke, die aufwendig in Planung und Finanzierung ist.

Fazit: Es bleibt spannend

Bis Ende 2024 soll die Vorplanung abgeschlossen sein. Dann entscheidet der Stadtrat, welche Variante für die erweiterte Linie 8 das Rennen macht. Anschließend geht’s in die Genehmigungsplanung – wo auch wir Bürger dann unsere Meinungen einbringen können. Alle drei Optionen haben ihre Vorzüge, wobei jedoch Variante 1a der aktuelle Favorit der Planer zu sein scheint. Ob es diese auch zur Umsetzung schafft, werden die nächsten Monate zeigen.

Kartenmaterial im Titelbild © OpenStreetMap Mitwirkende | Quelle