Die S-Bahn Dresden steht 2025 vor einem bedeutenden Wandel. Die Modernisierung alter Haltepunkte, der Netzausbau aber auch finanzielle Herausforderungen sind maßgebend für das kommende Jahr. Pendler und Reisende können sich auf Verbesserungen freuen, müssen aber auch mit Einschränkungen rechnen. In diesem Beitrag gib es einen Blick auf die geplanten Maßnahmen im Dresdner S-Bahn-Netz.
Positive Entwicklungen
Ein Schwerpunkt liegt auf der Sanierung und dem barrierefreien Ausbau von Bahnhöfen und Strecken. Besonders hervorzuheben ist der dringend notwendige Umbau des S-Bahn-Haltepunkts „Bischheim-Gersdorf“ entlang der Linie S8. Dieser überalterte und in schlechtem Zustand befindliche Haltepunkt wird nicht nur barrierefrei ausgebaut, sondern auch durch die Gemeinde um eine Park&Ride-Stellfläche (P+R) sowie eine Bike&Ride-Anlage (B+R) ergänzt.
Weitere positive Entwicklungen umfassen den Ausbau des Haltepunkts Dresden-Industriegelände einschließlich der Schaffung von P+R und B+R-Anlagen, die vollständige Modernisierung der P+R-Fläche in Dresden-Niedersedlitz sowie die Schaffung eines neuen Haltepunkts „Dresden Nossener-Brücke“ entlang der Linie S3 bis Ende 2029. Auch der Eingangsbereich des Bahnhofs Dresden-Mitte soll endlich erneuert werden.
Infrastrukturverbesserungen
Zur Fahrzeitreduzierung bei den Linien RE19 und RB72 auf der Müglitztalbahn sind Bahnübergangs-Maßnahmen geplant. Zudem wird die Strecke Dresden-Klotzsche – Königsbrück für die geplante Einführung des S-Bahn-Verkehr ertüchtigt.
Negative Entwicklungen
Trotz der positiven Entwicklungen gibt es auch einige Rückschläge zu verzeichnen. Die Erweiterung des S-Bahn-Netzes ist kaum noch möglich, da die zugeteilten Haushaltsmittel nicht ausreichen, um alle bestellten SPNV-Leistungen zu finanzieren. Die geplante Umstellung diverser Regionalbahnen auf S-Bahn-Verkehr wird sich demnach weiter verzögern.
Ab 2033 ist zudem im gesamten VVO-Gebiet die Abschaffung der Fahrausweis-Entwerter und die Umstellung auf eine Lösung ohne die markanten Kästen umgestellt. Zudem soll es eine Herabsetzung der Kundenbetreuerquote geben, sobald die Nachrüstung der Spaltverringerung für den barrierefreien Zugang von Rollstuhlfahrern an allen Stationen erfolgt ist.
Streichung der geplanten S5
Ein besonders schwerwiegender Einschnitt ist die Aufgabe der Planungen für die Einführung der S-Bahn-Linie 5 (Dresden-Cossebaude-Riesa). Diese sollte ergänzend zur geplanten Einführung der Linie S6 ein umstiegsfreies Angebot für die Einwohner rund um Cossebaude nach Riese schaffen. Aufgrund fehlender Finanzmittel wird auf die S5 in Zukunft ganz verzichtet.
Keine zusätzlichen Fahrten für die S1
Statt einer ursprünglich geplanten Ausweitung der Verstärkerleistungen auf der Linie S1 wird es bei einer Beibehaltung auf heutigem Niveau bleiben. Das bedeutet, dass weiterhin nur zwei Fahrten je Stunde und Richtung zwischen Meißen und Pirna von Montag bis Freitag in den Hauptverkehrszeiten zusätzlich zum Regeltakt der S1 angeboten werden. Die ursprünglich angedachte Erweiterung auf einen ganztägigen Takt der Verstärkerleistung wird nicht umgesetzt.
Trotz der finanziellen Herausforderungen zeigen diese Beschlüsse, dass der VVO bemüht ist, das S-Bahn-Netz in Dresden zu modernisieren und punktuell zu verbessern. Gleichzeitig müssen jedoch Abstriche bei geplanten Erweiterungen und Taktverdichtungen gemacht werden, um den Betrieb langfristig sicherzustellen. Sofern Bund und Freistaat nicht zielgerichtet mit zusätzlichen Geldern nachlegen, wird es bei den hier genannten Streichungen kaum bleiben.
Für alle, die tiefer in die Beschlüsse der kommenden VVO-Verbandsversammlung eintauchen wollen, gibt es hier alle Dokumente zum nachlesen.
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