Mit der S-Bahn direkt von Freital nach Klotzsche

Die Strecke der neuen Linie S7

Bei der Dresdner S-Bahn gab es seit jeher eine unumstößliche Konstante: Jede Linie steuert den Hauptbahnhof an! Dadurch war zwar der Umstieg am HBF in jede Richtung möglich, aber keine direkte Verbindung etwas von Freital nach Klotzsche. Das wird sich bis 2035 wohl ändern.

 Wir haben diesen Sinneswandel den neuen Chip-Fabriken mit ihren 25.000 neuen Arbeitsplätzen zu verdanken. Diese riesige Zahl an Menschen muss vom Wohnort zum Arbeitsplatz kommen. Doch Dresden hat nur begrenzt Platz für neuen Wohnraum, weshalb ein Großteil zwangsweise im Umland einziehen wird. Dieser Umstand ist ein Glücksbringer für das S-Bahn-Netz in Dresden.

Zwei neue Linien als Ersatz für die RB33

Der ursprüngliche Plan sah vor, bis 2031 die Regionalbahnlinie 33 (Dresden-Neustadt – Königsbrück) durch eine neue S-Bahn-Linie 7 (S7) zu ersetzen. Diese sollte verlangter werden und von Dresden-Hauptbahnhof nach Königsbrück im Stundentakt verkehren. Doch ein Stundentakt ist wenig attraktiv für Pendler und ein Endpunkt am Dresdner Hauptbahnhof löst nicht alle Wohnraumprobleme. 

Um hier Abhilfe zu schaffen und die Attraktivität zu steigern, wird im zweiten Ausbauschritt nach Inbetriebnahme der S7 eine Taktverdichtung erfolgen. Aktuell läuft diese unter dem Arbeitstitel S7+ und sieht zusätzliche Züge ab Königsbrück vor. Diese sollen jedoch ab Bahnhof Dresden-Mitte nicht zum Hauptbahnhof fahren. Stattdessen entsteht eine neue Direktverbindung der S-Bahn von Freital und Tharandt nach Klotzsche und Königsbrück.

Mehr Nahverkehr für Freital und Umgebung

Läuft alles nach Plan und steht die Finanzierung, wird es in Dresden 2035 erstmals eine S-Bahn-Linie geben, die (zumindest zu 50 %) den Hauptbahnhof auslässt. Nicht nur für die künftigen Mitarbeiter in den Chip-Fabriken ist das eine gute Nachricht, sondern auch für bisherige Pendler aus dem Gebiet der Weißeritz. Seit Bestehen der S-Bahn Dresden war es nie möglich, von Freital direkt bis Klotzsche zu fahren. Mit der neuen S7+ wird erstmals eine umsteigefreie Verbindung auf die andere Elbseite geschaffen.

Ein sehr schöner Nebeneffekt durch die vierte Weißeritz-Linie ist der verbesserte Takt. Bisher verkehren die S-Bahn-Linie 3 (S3), die Regionalbahn-Linie 30 (RE30) und der Regionalexpress 3 (RE3) jeweils einmal in der Stunden zwischen Tharandt und Dresden. Durch die Verlängerung der S7 könnte sich die Taktung von 20 Minuten auf 15 Minuten verbessern. Das würde ein lange bestehendes Defizit auflösen und ein ähnliches Takt-Niveau schaffen, wie aktuell zwischen Pirna und Dresden. Dort hält die S-Bahn bereits aller 15 Minuten.

Grafik © Kurz-Gereist
Quellen: Q1, Q2