Der Weg zum neuen S-Bahn-Netz steht

Künftig gibt es mehr Linien im S-Bahn-Netz Dresden

Nachdem der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) vor etwa einem Jahr seine Vision vom S-Bahn-Netz Dresden 2030 geteilt hatte, geht es nun an die Umsetzung des Konzeptes.

Bereits zum Jahreswechsel 2021/2022 ging es los mit der ersten neuen S-Bahn-Linie, der S8 von Dresden nach Kamenz. Denn mit dem neuen Betreiber (DB Regio AG) wurde hier auch der Wechsel von der bisherigen Regionalbahn-Linie (RB34) hin zur Zuglinie im S-Bahn-Takt vollzogen. Zu den Stoßzeiten fahren die Dieselzüge aller 30 Minuten und abseits dessen stündlich.

Das noch die bekannten Diesel-Triebwagen vom Typ Desiro zum Einsatz kommen, ist der fehlenden Elektrifizierung geschuldet. Währen die Trassen der Linien S1, S2 und S3 vollständig mit Stromleitungen ausgestattet sind, fehlt diese auf dem Abschnitt zwischen Arnsdorf und Kamenz.

Die nächste Linie folgt in Kürze

Der überarbeitete Plan für die S-Bahn 2030
Ein Ausblick auf das S-Bahn-Netz 2030

Die nächste Ausbaustufe hin zum vollständigen S-Bahn-Netz liegt ebenfalls in greifbarer Nähe. Die Bahnstrecke nach Königsbrück, die bisher von der RB33 bedient wird, soll bis 2024 umfassend modernisiert werden. Sind die Arbeiten abgeschlossen, wird hier nach dem Vorbild der Linie Dresden-Kamenz ebenfalls ein Upgrade zum S-Bahn-Takt stattfinden.

Die künftige S7, welche wohl im Dezember 2024 starten könnte, wird ebenfalls Dieseltriebwagen bekommen, da ein Ausbau der Oberleitungen nicht zur Debatte steht. Perspektivisch sollen die Diesel-Strecken im S-Bahn-Netz durch Hybrid-Fahrzeuge ersetzt werden, die bestehende Oberleitungen mitbenutzen können und anschließend auf Batterie-Betrieb wechseln. Angepeilt ist hierfür das Jahr 2030.

Den Abschluss vom Projekt S-Bahn Dresden 2030 könnten wir bereits 2026 sehen. Denn ab jenem Jahr greift die aktuell ausgeschriebene Vergabe des Elektronetzes Oberelbe. Konkret sieht die Ausschreibung zwei neue Linien mit den Bezeichnungen S5 und S6 vor. Beide starten von Dresden-Hauptbahnhof aus links der Elbe nach Cossebaude und steuern ab Coswig je eigene Ziele an.

Während die S5 unter der Woche stündlich zu den Hauptverkehrszeiten nach Riesa fährt und somit den RE50 auf einigen Abschnitten unterstützt, ersetzt die S6 vollständig die bisherige Linie RB31 nach Elsterwerda. Im Gegensatz zu S5 verkehrt die geplante S6 täglich einmal pro Stunde.

Bautzen entfällt, die Lausitz folgt später

Schaut man genauer auf die Planungen von 2020, sieht man das eine Verbindung fehlt. Konkret war ursprünglich eine eigene S-Bahn-Linie von Dresden nach Bautzen angedacht. Doch vermutlich war hier das Geld ein ausschlaggebender Faktor, weshalb man hier eingekürzt hat und einer eigenständigen S5 nach Riesa den Vorzug gab. Diese sollte nämlich eigentlich gekoppelt mit der S6 verkehren und sich ab Coswig teilen.

Ebenfalls nicht direkt mit einem Datum versehen, aber immerhin nur aufgeschoben ist die Erweiterung der S8. Diese soll im finalen Stadium nach Hoyerswerda und Senftenberg verkehren. Diese Ziele sollen jeweils im Wechsel angefahren werden. Wann die Erweiterung an den Start geht, ist aktuell noch nicht ganz klar, da hier im Rahmen des Strukturwandels in der Lausitz erst die Strecke ausgebaut und elektrifiziert werden soll.

Via: VVO-Pressemitteilung
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